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Pfarrzentrum St. Helena – Behutsam eingefügt
Aufgabe: Neubau eines Pfarrhauses in Rheindahlen mit Gemeindesaal, Büroräumen und Wohnungen
Nutzung: Kultur und Wohnen
Leistungen: LPH 1-9
Fotos: Constantin Meyer, Köln
Ein neues Pfarrzentrum mit Büros für die Verwaltung und einen multifunktionalen Gemeindesaal für Chorproben und Veranstaltunen wünschte sich die katholische Pfarrgemeinde St. Helena im Zentrum des Mönchengladbacher Ortsteils Rheindahlen. Die Größe des Grundstückes ermöglichte es, weitere Nutzungen in dem Gebäude unterzubringen. Daher wurde ein multifunktionales Gebäude mit zusätzlichem Wohnraum in den Obergeschossen geplant.
Das Bauwerk passt sich behutsam in den vorgefundenen städtebaulichen Kontext ein, indem es eine raumbildende Kante zum Sankt-Helena-Platz bilden und zugleich einen Abschluss einer Straßengasse bilden, die quer zum angrenzenden Kirchengebäude vorbeiläuft. Entworfen wurde das ein traufständiges Dach, das sich im Verlauf um 90 Grad dreht und zu einem giebelständigen, steilen Spitzdach wird. Der Spitzgiebel wird prägend für das gesamte Gebäude und nimmt Bezug zum Verlauf des angrenzenden Kirchenschiffes. Hinter dem dreigeschossigen Giebelbau schließt der multifunktional konzipierte eingeschossige Gemeindesaal mit Küche und Durchreiche an. Dabei verschafft der Baukörper, der entlang einer Wandscheibe verläuft, dem an der Kirche vorbei geführten Fußweg eine klare Rahmung.
Präsenz und Sichtbarkeit nach außen erhält der Saal durch die großformatigen quadratischen Fenster. Diese wurden doppelt so groß ausgeführt wie die ansonsten durchweg vertikalen Fenster. Die Eingänge in das Gebäude sind bewusst separiert: Während der markant über Eck ausgeführte Haupteingang die Büros erschließt, erhält der Gemeindesaal seinen öffentlichen Zugang vom kirchenseitigen Fußweg aus. Die beiden Wohnungen werden wiederum über ein Treppenhaus erreicht, das sich in der zum Platz gelegenen traufseitigen Gebäudehälfte befindet.
Bei der Materialität des Neubaus wurde darauf geachtet, dass Bezüge zur historischen Bausubstanz hergestellt werden. Das gelbe Klinkermauerwerk des Neubaus bildet einen direkten Bezug zu dem ebenfalls in hellem Backstein ausgeführten romanischen Kirchenturm, der beim Wiederaufbau nach 1900 in den rot geklinkerten neugotischen Kirchenbau mit integriert wurde. Im Zusammenspiel mit dem ebenfalls am Platz gelegenen, ebenfalls rot geklinkerten Nachbarhaus wird hier im Kleinen das Wechselspiel der Materialien und Farben wiederholt, das sich im Großen bereits schon einmal bewährt hat.